Mehr Hierarchie!

In unseren Fließtexten.

Warum so kompliziert?

Das Angebot von Schriften, die man kaufen kann, ist überwältigend. Das Internet ist überfüllt mit Freefonts aller Qualitäten und Google bietet Schriften die man einfach kostenlos mit ein paar Zeilen Code in seine Webseite integrieren kann. Und trotzdem musste es für uns eine selbstgemachte Hausschrift sein.

Der erste Grund dafür war, dass wir unseren grafischen Auftritt reduziert halten wollten – aber trotzdem einmalig. Dafür hätte sich eine Schrift von der Stange nur bedingt geeignet.

Zweitens waren wir uns von Anfang an sicher, dass wir zumindest kleinere Anpassungen vornehmen werden würden – was die meisten Schriftlizenzen schlichtweg verbieten.

Hier ein Beispiel für ein zwar nicht unbedingt nötiges, aber doch sinnvolles Feature unserer Hausschrift. Wenn zumEgon ausgeschrieben wird, werden m und E durch alternative Versionen ersetzt, die sowohl ein Zusammenstoßen als auch einen zu großen Leerraum zwischen den Buchstaben verhindern. Das Ganze funktioniert automatisch über ein Opentype-Feature.

Drittens war es natürlich in gewisser Weise ein logischer Schritt für uns, da wir ja auch sonst Schriften zeichnen. (Zum Beispiel diese hier.)

Kein Ende in Sicht?

Wie in unserem ersten Blogpost erwähnt, basiert die für Fließtexte verwendete Hausschrift EgonsBody auf einem älteren Entwurf. Diesen entwickelten wir mit dem Ziel der besseren Lesbarkeit weiter, obwohl wir unseren Fokus zuerst auf einen auffälligeren Charakter gelegt hatten.

Um unsere Webseite schneller veröffentlichen zu können, beschränkten wir uns bei der ersten Version auf nur einen Schriftschnitt. Natürlich planten wir – um Wichtiges im Text hervorheben zu können – auch so schnell wie möglich einen fetteren Schnitt fertigzustellen. Was aber nicht geplant war, waren die vielen weiteren Änderungen, die sich beim Gestalten des neuen Schnitts nun ergeben haben.

So wie zum Beispiel die Serifen, die bei der neuen Version eine kleine Unterlänge bekommen haben.

Hier das Alphabet in der aktuellen Version von EgonsBody, die Gesamtzahl der Glyphen beträgt zur Zeit 133. Da wir flexibel darauf reagieren können welche wirklich gebraucht werden, sind wir in der Lage, die Dateigröße und somit die Ladezeit, auf der Webseite niedrig halten. Trotzdem müssen wir auch nicht auf Zeichen außerhalb des lateinischen Alphabets wie zum Beispiel Ξ verzichten, das wir für unseren Text über die Flounder Pro gebraucht haben.

Das Problem mit Projekten ohne Deadline ist, dass man nicht weiß, wann das Ende erreicht ist. Im Moment sind wir aber sehr glücklich darüber, dass in unseren Texten ab jetzt mehr Hierarchie herrschen wird. Deshalb sagen wir:

Das wars (bis jetzt).

Und konzentrieren uns wieder zu hundertzehn Prozent auf unsere anderen Projekte. Obwohl so eine Kursive doch auch oft nützlich sein kann …